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Interview mit Peter Maffay - Schirmherr unseres Projekts Schule ohne Rassismus

Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Löhe-Schule interviewten Peter Maffay, unseren Schulpaten des Netzwerks „Schule ohne Rassismus“

Seit 2016 ist die Wilhelm-Löhe-Schule Mitglied im Schulnetzwerk Schule ohne Rassismus Schule mit Courage. Seit Beginn dieser Mitgliedschaft ist der Künstler Peter Maffay der Schulpate der Wilhelm-Löhe-Schule im Kampf gegen Rassismus. Kinder und der Kampf gegen Menschenverachtung und Rassismus sind ihm schon immer ein sehr wichtiges Anliegen. Dies bringt er in seiner musikalischen Arbeit zum Ausdruck. Sehr deutlich wird dies in seinen Konzeptalben“ „Tabaluga“ oder bei der Arbeit zum Album „Begegnungen“.

Anlass für das folgende Interview war eine Begegnung von Löhe-Schülern aus dem Wahlkurs „Schule ohne Rassismus“ mit Peter Maffay im Tabalugahaus Gut Dietlhofen. Das Gut an sich ist bereits ein Statement zur Völkerverständigung und für Menschen ohne Rassismus.

 Herr Maffay, haben Sie in ihrer Kindheit Rassismus erlebt?
Ich wuchs in Siebenbürgen auf. Die Nationalsozialisten hatten im Zweiten Weltkrieg dort mit Gräueltaten gewütet und die Siebenbürger-Sachsen und die Ungarn mit den Deutschen kooperiert. Vor diesem Hintergrund hat sich dann der Rassismus fortgesetzt. In der Folge schlug ihnen Rassismus von Seiten der Rumänen entgegen. So fand unter idiologischen Vorzeichen Rassismus statt. Auch der Antisemitismus ist in Rumänien nie verschwunden. Genau wie bei uns hier.

Wir Kinder wurden als Hitleranhänger beschimpft, der Rassismus gründete sich eigentlich nur darauf, dass wir zu einer ethnischen Minderheit gehörten, die Deutsch gesprochen hat, und unsere Eltern auf der falschen Seite gestanden hatten. Wir verstanden das nicht. Erst später konnten wir verstehen, warum die Rumänen so reagierten. Es passierten durch Unwissenheit und Revanchismus schlimme Dinge auf beiden Seiten.

 Konnte durch Ihre Tabaluga-Stiftung, die ja in Deutschland mit dem Gut Dietlhofen aber auch in Radeln-Rumänien und Mallorca aktiv ist, etwas an der Sichtweise geändert werden?
Leider nicht in dem Maß, wie man sich das wünschen würde, die Aufarbeitung benötigt viel Zeit. Der Rassismus setzt sich leider fort. Die Sinti und Roma, z.B, befinden sich am Rande der Gesellschaft und werden leider genauso behandelt.

 Wenn Sie ihrem eigenem jugendlichen Ich einen Ratschlag geben könnten, was würden Sie ihm zu diesem Thema raten?
Ich würde raten, sich viel früher in den Dialog, um diese Themen einzubringen. Ich würde auch raten, nicht wegzusehen und sich nicht, weil es anstrengend ist oder weil man unangenehme Konsequenzen tragen muss, davor zu drücken am Dialog teilzunehmen. Angst ist in vielen Fällen der Grund wegzusehen und den Dingen nicht auf den Grund zu gehen. Auch ich hatte damals in Rumänien sehr viel Angst und bin dadurch viel zu spät an diese Themen herangekommen.

 Wo engagieren Sie sich außer in der Peter Maffay Stiftung noch „gegen Rechts“
Leider gehört in gewissen Teilen der Bevölkerung der Rassismus zum „guten Ton“, deshalb gab es, als Antwort darauf, „Rock gegen Rechts“. Hier traten wir mit Kollegen auf, die genauso denken wie wir. Leider sitzt der Rassismus aber auch in vielen „liberalen“ Köpfen und macht auch vor den Spitzen der Gesellschaft nicht halt. Die Stiftung ist hier eine Möglichkeit sehr konkret und greifbar etwas zu unternehmen. So haben wir seit einem Jahr ukrainische Flüchtlinge hier auf Gut Dietlhofen. Die Mütter und Kinder, die hier in der Tabaluga-Stiftung sind, können sich ohne Angst neu orientieren und sich in eine Perspektive hineinbewegen, die ihnen bislang unbekannt war.

Was denken Sie können wir als Schüler im Wahlkurs unternehmen, damit der Kampf gegen Rassismus nicht nur oberflächlich bleibt?
Die Bildung ist der Schlüssel. Durch Bildung erhalten wir die Möglichkeit Respekt zu erzeugen vor dem Nächsten. Viele Entgleisungen passieren nur durch Unwissenheit, da Menschen die Kultur der anderen nicht verstehen und weil es Mühe bedeutet, sich um jemanden anderen zu bemühen. Wir müssen andere Menschen, die bei uns leben, so abholen, dass diese es als wertvoll empfinden sich mit unseren Werten zu beschäftigen. Das würde einen wahrhaften Dialog eröffnen. Begegnung auf Augenhöhe. Denn wenn man auf Augenhöhe sprechen möchte, muss man sich Wissen aneignen. Dies ist wiederum Bildung. Grundvoraussetzung ist daher, dass wir andere Religionen, Gesellschaften und Menschen kennenlernen wollen. Hier ist es an uns, diese Einladung zum Kennenlernen so zu gestalten, dass diese so verlockend ist, dass wir neugierig aufeinander werden.  Daraus entsteht dann zwangsläufig irgendwann Respekt und Wertschätzung.

Diese Bildung beginnt bereits im Elternhaus. Kinder können gut zwischen Gut und Böse unterscheiden. Die Schöpfung gibt uns diese Fähigkeit mit. Bildung ist ein Schutz gegen Verführung und Propaganda und befähigt uns zu differenzieren und uns eine eigene Meinung zu bilden. Mit einer eigenen Meinung entsteht dann auch eine eigene Haltung.

 Helfen uns die Sozialen Medien bei dieser Bildung?
Für Informationen sollte man immer dankbar sein. Man muss aber in der Lage sein, Informationen zu analysieren, um herauszufinden, was gültig ist und was nicht gültig ist. Medien sind eine Macht und haben dadurch große Verantwortung. Verantwortung und Macht stehen leider manchmal im falschen Verhältnis zueinander. Jeder Nutzer muss für sich herausfinden, wie man mit beidem umgeht. So ist es wichtig, dass man aus verschiedenen Quellen Informationen aufnimmt und diese bewertet.

 

Ist unsere heutige Jugend offen genug für das Thema Rassismus?
Leider trifft man immer wieder Leute, die mit unglaublicher Ignoranz behaupten, dass sich die heutige Jugend für Kultur und Politik nicht interessieren würde. Aber gerade bei den jungen Menschen, die das Leben vor sich haben, glaube ich, ist es so, dass die Neugierde darauf, in welche Welt und welche Umstände man hineinwächst, so groß ist, dass die entsprechenden Fragen gestellt werden. Beste Beispiele sind hier die Bewegungen Fridays for Future oder Letzte Generation, in denen sich junge Menschen extrem engagieren. Hier bringen die jungen Menschen klar zum Ausdruck, dass sie sehr wohl Interesse haben und auch dass sie Sorge haben, dass alles, was ihnen in Aussicht gestellt wird, nicht schnell genug umgesetzt wird.

 Was würden sie jemanden sagen der meint, dass es keinen Rassismus gibt?

Ich glaube nicht, dass Rassismus abgestritten wird. Rassisten selbst bestreiten das nicht. Es gibt jedoch bestimmte Menschen, die von sich behaupten, keine Rassisten zu sein, aber dennoch welche sind. Einige tragen Rassismus ganz offen zur Schau, andere verhüllen ihre Gesinnung

Dagegen ist die Kraft der Bildung der Schlüssel. In einer Demokratie können wir nicht mit dem Knüppel antworten und damit Einsicht einfordern. Wir müssen unerbittlich immer wieder argumentieren. Dies ist auch ein Grund, warum wir hier zusammensitzen. Die Gefahr, die von Rassismus ausgeht, bringt uns zusammen. Was uns vereint, ist der Glaube, dass unser Gesellschaftssystem immer noch stark genug ist, solche Geschwüre irgendwie zu behandeln. Aber wir müssen auch verstehen, ab wann eine Gesellschaft nicht mehr fähig ist, sich solcher Angriffe zu erwehren. Wenn zum Beispiel der soziale Friede in einem Land nicht mehr gewährleistet ist, dann ist diese Gesellschaft anfällig für solche Gefahren. Dies wird zum Beispiel durch die Armutsschere ausgelöst. Ich war gestern bei der Evangelischen Akademie hier in Tutzing und da ging es darum, dass wir die Armut bekämpfen müssen. Dies ist meiner Meinung nach in der Tat ein weiterer Schlüssel. Wenn die Schere so weit auseinander geht, dass jedes 5. Kind armutsgefährdet ist, dann entsteht dadurch eine Bruchstelle. Genau dort kann dann dieses schlechte Gedankengut eindringen. Da wir die Politiker wählen, sind wir dafür verantwortlich, was sie tun und was wir sie tun lassen. Letztens habe ich ein Buch von Ray Dalio gelesen. Er ist ein amerikanischer Unternehmer, der sehr transparent erklärt, wie eine Gesellschaft zunächst prosperiert und ab wann sie anfängt auseinanderzubrechen. Dies, erklärt er, geschieht zyklisch. Somit scheint der Weg schon vorgezeigt. Das zu wissen, ist wichtig, um zum richtigen Zeitpunkt gegensteuern zu können, um die Gesellschaft gesund zu erhalten.

Können wir den Rassismus irgendwann gänzlich besiegen?
Ich glaube nicht. Ich denke er kann immer wieder wachsen. Es wachsen auch immer wieder neue Menschen heran, die sich denselben Fragen stellen müssen. Ich glaube, der liebe Gott sieht uns zu. Er hat uns Unwissenheit mit auf den Weg gegeben und wir müssen mit dieser Unwissenheit umgehen. Wir und jede kommende Generation müssen daran arbeiten. Aber diese Anstrengung ist gut. Wenn wir uns nicht anstrengen müssten, könnten wir als Menschen nicht existieren. Die Unterscheidung zwischen Gut und Böse macht uns als Menschen aus. So müssen wir uns immer wieder von Neuem gegen aufkeimenden und latenten Rassismus stellen.

 Hier nun unsere abschließende Frage. Was denken Sie können wir in der Schule als Event zu diesem Thema veranstalten.
Ich glaube, dass große Events gut sind. Ich war letztens auf der Veranstaltung zur Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille in Erfurt. Die Veranstaltung stand unter dem Motto Dialog zwischen Juden und Christen. Dort traf ich unter anderem einen wichtigen Vertreter der Sinti und Roma in Deutschland und konnte somit bei der gegen Rassismus ausgerichteten Veranstaltun mit einem Vertreter dieser Gruppe sprechen und seine Ansichten hören. Eine wertvolle Gelegenheit! Aber nicht nur solche großen Events sind eine Lösung. Ich glaube, dass wir im täglichen Leben die Ohren und Augen offenhalten müssen. Wir müssen die Geschichte lebendig halten und müssen überall den Dialog suchen. Den Dialog einzufordern ist das Wichtigste. Das muss man in der Schule, auf der Straße und zu Hause.

 Lieber Herr Maffay, wir bedanken uns für das Interview und für die Zeit, die uns geschenkt wurde.
Das Interview für uns aufgeschrieben hat Thomas Scherner und die Gruppe SOR

Mosaik Jugendpreis an die Theatergruppe der Mittelstufe: Mit Vielfalt gegen Rassismus

21. März 2021 Die Filmproduktion „Die Nürnberger Stadtquerulanten“ - Aktualisierung des Märchens „Die Bremer Stadtmusikanten“ der Theatergruppe der Mittelschule der Wilhelm-Löhe-Schule erhielt als Anerkennung für ihr Engagement gegen Diskriminierung 500 Euro. In Analogie zum Gebrüder Grimm‘schen Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“ produzieren die Schüler*innen einen Film, dessen Drehbuch sie selbst verfasst haben. Die im Märchen vorkommenden Tiere werden ersetzt durch Menschen, die aufgrund verschiedener Merkmale ausgegrenzt werden. Die gesamte Gestaltung des Projektes liegt in Schüler*innenhand.
Der Preis zeichnet Jugendprojekte aus, die sich gegen alltäglichen Rassismus und für einen respektvollen Umgang aller Menschen einsetzen sowie interkulturellen Dialog fördern. Die Projekte können am Ausbildungsplatz, an der Schule, Hochschule oder bei einem Verein stattfinden. Der Preis wurde zum ersten Mal im Jahr 2015 vergeben. Er wird jährlich von den beiden Städten Nürnberg und München verliehen und ist mit insgesamt 9.000 Euro dotiert.
Die Jury setzt sich jeweils aus einer Vertretung des Ausländerbeirats der Stadt München und des Integrationsrats der Stadt Nürnberg zusammen. Außerdem gehören der Jury Angehörige der Opfer an, die von der NSU in Nürnberg und München ermordet wurden, sowie fünf Jugendliche aus beiden Städten.
 Anne Aichinger

Beachtenswerte Unterstützung für das Projekt „Tranzit“

13.5.2019 Der Arbeitskreis Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage, konnte nun eine große Menge von Schulmaterial für bedürftige Schülerinnen und Schüler in Prizren, Kosovo, übergeben. Im Rahmen eines Projektes der Jesuiten haben sie Schulsachen für das Sozialzentrum „Loyola Tranzit“ gesammelt. Dort wird neben einem Kindergarten und einer Musikschule vor allem Hausaufgabenbetreuung mit Lernförderung für Roma-Kinder angeboten. Jeder, der Schreibwaren, wie Stifte, Blöcke oder auch Federmäppchen übrig hatte und spenden wollte, konnte diese in den vergangenen Wochen abgeben und so das Projekt unterstützen. Immer in der ersten Pause standen dafür die engagierten Mitglieder des Arbeitskreises SOR bei der Garderobe in der Aula bereit.

mehr über dieses Projekt lesen

Vortrag eines Geflüchteten vor SchülerInnen aller 9. Klassen

Einen Flüchtling sprechen zu lassen über seine Geschichte mit all Erfahrungen und Emotionen verbunden, war seit Beginn des Arbeitskreises Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage unser Wunschprojekt und letztlich unser Ziel.

Dazu hatten wir durch die Hilfe der AWO Mitarbeiterin Ilona den Flüchtling Sajad hinzugezogen, der selbst ursprünglich aus Afghanistan stammt, in Pakistan geboren wurde, doch seine Kindheit im Iran verbrachte. Als dort die Lebensbedingungen durch den Krieg und den Terror nicht mehr auszuhalten waren, versuchte er mit seinem Bruder (beide noch minderjährig) 2008 aus dem Iran in die Türkei zu fliehen. Großes Ziel: Norwegen. Dort hatten beide Bekannte, die sie aufnehmen würden. Dazu kam es jedoch nie, da Sajad und sein Bruder von der türkischen Armee, beim Versuch die Grenze zu überqueren, erwischt wurden und letztlich in das Gefängnis kamen. Als beide dieses verlassen durften, zog Sajad alleine weiter, da er das ihm vorgeschriebene Leben nicht einfach nur hinnehmen und ertragen konnte. Somit durchzog er viele Länder, wobei er mehrmals nach Griechenland zurückgeschickt wurde mit darauffolgenden längeren Gefängnisaufenthalten, bis er es schließlich nach München schaffte. Dort wurde er jedoch von der Polizei aufgehalten und musste letztlich in Deutschland bleiben.

Nun lebt er in Nürnberg in seiner eigenen Wohnung und arbeitet in der Metallindustrie. Sein Bruder wohnt nun in Stuttgart, seine restliche Familie jedoch ist immer noch im Iran.

Am Freitag, dem 1. Dezember 2017, kam Sajad schließlich an unsere Schule und erzählte den 9. Klassen aller Jahrgangsstufen seine Lebensgeschichte.

Die sog. „Flüchtlingskrise“ betrifft uns alle und wurde ausführlichst in verschiedensten Medien thematisiert. Deswegen war es unser Ziel, die Schüler für dieses Thema zu sensibilisieren, indem wir anfangs auf bekannte Klischees bezüglich Flüchtlingen eingingen und daraufhin seine authentische Geschichte folgen sollte.

Die Schüler waren tief berührt und die Stimmung war sehr emotional geladen. Zu hören und zu erfahren, was einem Menschen auf dem Weg nach Europa widerfahren kann, nicht nur durch den Filter der Medien, sondern persönlich den Betroffenen kennenzulernen, schien für viele einen großen Unterschied, die Flüchtlingssituation betrachtend, auszumachen und war für die meisten unvorstellbar.

Eine Message blieb letztlich die wichtigste aus Sajad’s Vortrag: Flüchtlinge sind auch Menschen und haben genauso das Recht auf ein gutes Leben - wie wir alle.

Serena Bischoff (Q12) für den AK SOR/SMC

Zeitzeugenvortrag mit Rudi Ceslanski

Am 27.11.2017 kamen die neunten Klassen aller Schularten zusammen um einen Vortrag eines Zeitzeugen über den Holocaust zu hören. Pfr. Meinhard hatte im Rahmen von „Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage“ (SOR/SMC)  Herrn Ceslanski zu uns an die Schule eingeladen, um von der Geschichte seiner Eltern die, wie Millionen anderer Juden den Nationalsozialisten zum Opfer fielen, zu erzählen. Er selbst hatte den Krieg hauptsächlich in seinen  Nachwirkungen erlebt, da er schon mit  sechs Jahren nach Nord-England kam, wo er der englischen Sprache mächtig wurde, wovon er bei seiner 43 jährigen Laufbahn bei MAN profitierte. Während des Vortrags war Herr Schramm als stellvertretender Gesamtschulleiter die ganze Zeit mit auf der Bühne, von wo aus er wahrnahm, dass der Vortrag uns allem zum Nachdenken brachte. Das zeigte sich auch bei der anschließenden Fragerunde. Wir stellten Herrn Ceslanski alle Fragen, die uns während des Vortages gekommen waren. Er beendete den Vortrag, in dem er hin und wieder  englische Sätze einfließen ließ, mit den Worten: „Das hier ist eine ganz besondere Schule. Ich bin so dankbar, ich bin euch dankbar."

Florian Wittenberg (Q11) – SOR/SMC

Markus Nierth als Zeitzeuge der jüngsten Vergangenheit im Vortag an der WLS.

Markus Nierth vor SchülerInnen aller 10. Klassen.
Der Preisträger u.a. von "Das unerschrockene Wort" erzählt sehr persönlich aus seinem Leben.

Schule ohne Rassismus konnte - unter Vermittlung von Pfr. Meinhard - Herrn Markus Nierth als Vortragenden gewinnen. Herr Nierth, u.a. Preisträger von "Das unerschrockene Wort" oder des "Karl-Steinbauer-Zeichen" sprach vor allen 10. Klassen unserer Schule über seine Erlebnisse als Christ und Bürgermeister von Tröglitz, als er wegen des Zuzuges von Flüchtlingen in den kleinen ostdeutschen Ort persönlich angegangen wurde und er und seine Familie Morddrohungen erhielt.

Er plädierte sehr eindrücklich für den Einsatz für Gemeinschaft und Demokratie und vermittelte uns einen Blick in eine Gesellschaft, welche nicht so weit weg von uns ist. Eine Gesellschaft, in der das Christentum nur noch ein untergeordnete Rolle spielt, dafür aber sog. rechtes Gedankengut wieder salonfähig geworden ist.

Schule ohne Rassismus arbeitet daran, dass wir als Gesellschaft nicht wegsehen, wenn Einzelne oder ganze Gruppe diskrimiert werden.

Vielen Dank für den engagierten Vortrag.

 

 

Filmvorführung "Die Arier" mit Regisseurin Jo Asamung

Ein Filmausschnitt über den KKK.
Johanna Klenk (Mitglied bei SOR/SMC) aus der FOS12 bedankt sich bei Mo Asumang.

Am 16. Oktober 2017 besuchte die afrodeutsche Regisseurin Mo Asumang auf Einladung von Pfr. Meinhard die Wilhelm-Löhe-Schule. In ihrem Dokumentarfilm “die Arier” stellt sie sich die Frage, woher der Begriff kommt und was genau einen Arier definiert.

Sie selbst ist Protagonistin ihres Films, die ihre Suche nach Antworten filmisch begleitet. So begibt sie sich zu selbsternannten "Ariern", auf Demonstrationen von Rechtsradikalen, reist zur Volksgruppe der Arier in den Iran, trifft sich in den USA mit weltweit berüchtigten Rassisten und begegnet dem Ku Klux Klan. Asumang hat sich filmisch so konkret an das Thema herangewagt, wie kaum einer zuvor. Mit persönlichen Gesprächen lässt sie sich das Weltbild von Mitgliedern unterschiedlicher neonazistischer Gruppen beschreiben. Schon allein durch ihre Hautfarbe steht Asumang als Feind dieser Gruppen da und konfrontiert sie mit ihrem selbstbewussten Auftreten und dem Drang, Begründungen derer Vorurteile herauszufinden.

Der Film und Frau Asumangs Mut hat uns Schüler und vor allem die Arbeitsgruppe “Schule ohne Rassismus” sehr beeindruckt. Nach dem Film konnten die Schüler noch Fragen stellen, die Mo Asumang dann persönlich beantwortete.

Kathrin Betz (Q12) für die Schülergruppe SOR/SMC

Schule ohne Rassismus - Projekttage mit unserer Grundschule

Eine bunte Vielfalt prägt die Welt.
Wir nehmen wahr: Jede Familie ist anders.
Die GrundschülerInnen gehen von Station zu Station.
Viele zusätzliche Hände hat das SOR-Team für die zwei Projekttage bekommen!
 
 

Am 20.+21.07.2017 fanden zwei Projekttage von SOR/SMC für unsere Grundschule statt. "Was ist eigentlich Rassismus? - Wie können wir miteinander umgehen?" Ein großes Team (v.a. aus den 10. Kl. des GY) hat sich unter der Anleitung von Alexandra Schweintzer und Johanna Klamt, die zur Schülergruppe von SOR gehören aufgemacht, um an acht Stationen mit den GrundschülerInnen der WLS zu bedenken, wo wir überall Formen von Rassismus begegnen und was wir dagegen tun können. So konnte an einer Station unter fachkundiger Anleitung von Fr. Wild in kleinen Theaterstücken geprobt werden, wie sich eigentlich Mobbing anfühlt und was man machen sollte, wenn man dies bei Mitschülern erlebt. Eine andere Station auf unserem Sportplatz übte praktisch ein, wie es eigentlich ist, wenn man als Team etwas zusammen errreichen will. Auch T-shirts konnten bemalt werden - hier mit der bunten Vielfalt, die die Welt nunmal zu bieten hat. Eine weitere Station besprach das Thema Familie: Wie unterschiedlich leben wir doch alle und trotzdem ist alles Familie.

Pfr. Meinhard, der das SOR-Team an unserer Schule betreut, war sehr beeindruckt von der Leistung und dem Engagement der SOR-SchülerInnen an unserer Schule und bedankte sich im Namen der Gesamtschulleitung sehr herzlich. Es bleibt zu überlegen, ob wir ein solches "Wahrnehmen der Verschiedenheit" und "Einüben von Gemeinschaft" nicht dauerhaft in unser Programm aufnehmen sollten.

Die Löhe-Schule setzt ein Zeichen gegen Intoleranz, Ausgrenzung und Rassismus

 

Projekttage am Montag, dem 25. Juli, und Dienstag, dem 26. Juli 2016

In diesem Schuljahr standen unsere Projekttage nach dem Willen der Schüler ganz unter dem Zeichen „ Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.“
Dieser Titel wurde uns am Mittag des zweiten Projekttages in einem feierlichen Akt verliehen.
Der Regionalkoordinator des Netzwerks SOR, die Patin Frau Anne Chebu und natürlich die Schülerinnen und Schüler selbst kamen zu Wort. Alle Schüler beteiligten sich an dem Projekt in ihren Klassen jeweils mit einem eigenen großen, nach außen hin sichtbaren Banner. So entstand eine Einkleidung der Balustrade des 1. Stocks zum Innenhof mit großflächigen Folienbannern, gestaltet im Rahmen des gemeinsamen Mottos „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.

Am Sommerfest, am Mittwoch dem 27. Juli, wird es dann die Möglichkeit geben, ein so gestaltetes und damit immer individuelles Banner (aus LKW-Plane im Format 1,25 x 2,50 m)  meistbietend zu erwerben.

Peter Maffay: Pate des Projekts "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" an der Wilhelm-Löhe-Schule in Nürnberg

Ich unterstütze „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“,

weil es mich beeindruckt, wenn Kinder und Jugendliche Verantwortung übernehmen. Das Bekenntnis, eine Schule ohne Rassismus zu sein und zu bleiben, erfordert eine Menge Mut und Engagement. Zusammengehörigkeit zu erleben ist gerade für Jugendliche häufig eine wichtige Ressource für ein starkes Selbstbewusstsein, demgegenüber stehen mitunter aber auch Ausgrenzung und Diskriminierung auf dem Pausenhof. Die Schüler der „Schule ohne Rassismus“ fangen mit ihrer Selbstverpflichtung vor der eigenen Haustüre an. Diese Ehrlichkeit imponiert mir.

Peter Maffay

Anne Chebu, Patin des Projekts "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" an der Wilhelm-Löhe-Schule in Nürnberg, Journalistin, Moderatorin, Autorin, ehemalige Löhe-Schülerin:

 "Die Löhe-Schule ist eine besondere Schule, mit einem starken Gemeinschaftsgefühl. Die Schüler*innen bekommen vieles für ihre späteren Wege mit: Liebe, Mut und einen Blick für das Miteinander. Ich habe dieser Schule viel zu verdanken und freue mich, dass ich ihr als Patin etwas zurückgeben kann. Eine aufmerksame und sensible Sichtweise auf die Themen Rassismus und Diskriminierung ist wichtig, um unsere Gesellschaft zu stärken und um komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Diese Blick-Schärfung muss auch Teil dessen sein, was Kinder, Jugendliche und Lehrer*innen aus ihrem Schulalltag mit nach Hause nehmen."

Anne Chebu

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist „ein Projekt von und für SchülerInnen. Es bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten, indem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden. [Es ist] das größte Schulnetzwerk in Deutschland. Ihm gehören über 2.000 Schulen an, die von rund einer Million SchülerInnen besucht werden (Stand: März 2016)“ (Quelle: http://www.schule-ohne-rassismus.org/wer-wir-sind/10-fragen-10-antworten/ Abfrage vom 04.04.2016)

Auch unsere Schule hat sich entschlossen, mit dabei zu sein und Ende des Schuljahres 15/16, bzw. Anfang 16/17 mit der Aktion begonnen. Folgende Selbstverpflichtung musste dafür eingangen werden:

 „Wer sich zu den Zielen einer "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" bekennt, unterschreibt folgende Selbstverpflichtung:

  1. Ich werde mich dafür einsetzen, dass es zu einer zentralen Aufgabe meiner Schule wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
  2. Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, wende ich mich dagegen und setze mich dafür ein, dass wir in einer offenen Auseinandersetzung mit diesem Problem gemeinsam Wege finden, uns zukünftig zu achten.
  3. Ich setze mich dafür ein, dass an meiner Schule ein Mal pro Jahr ein Projekt zum Thema Diskriminierungen durchgeführt wird, um langfristig gegen jegliche Form von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, vorzugehen.

Eine Schule bekommt den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, wenn mindestens 70 Prozent aller Menschen an einer Schule diese Selbstverpflichtung unterschrieben haben.“  

(Quelle: http://www.schule-ohne-rassismus.org/courage-schulen/selbstverpflichtung/ Abfrage vom 04.04.2016)

Die ersten Schritt sind nun getan: Die Unterschrifensammlung, sowie die Suche nach einem Paten verliefen erfolgreich. Die Titelverleihung steht vor der Tür. In den laufenden Schuljahren sollen immer wieder Projekte unter diesem Thema stattfinden, damit auch wir nicht vergessen: Der aktive Einsatz gegen Diskriminierung, Mobbing und Gewalt ist und bleibt die Aufgabe eines jeden von uns!

Ansprechpartner an unserer Schule sind: Johanna Klamt (9. Kl. Gym.) und Pfr. Meinhard (Schultheologe).